OP-Roboter

Robotersysteme kommen heute bei einer Vielzahl von Anwendungen der Chirurgie zum Einsatz. Anders als menschliche Operateur:innen ermüden OP-Roboter nicht und arbeiten mit stets gleichbleibender Präzision und Schnelligkeit. Die Entwicklung ist dabei noch weit davon entfernt, dass Operationen vollständig von Robotern durchgeführt werden können. Jahrelange ärztliche Erfahrung und die Fülle an nötigen, auf den Fall angepassten Entscheidungen während einer Operation sind bisher zu komplex, um von einem Computer automatisiert zu werden. Aber als Assistenz im Operationssaal und Entlastung für medizinisches Personal werden Robotersysteme immer hilfreicher.

Roboter können beispielsweise grobe menschliche Bewegungen an einer Steuerkonsole in sehr kleine Bewegungen übersetzen und das natürliche menschliche Zittern der Hand herausfiltern. Damit wird ein präziser chirurgischer Eingriff auf Zehntelmillimeter genau möglich.

Vor- und Nachteile

Für Patient:innen verläuft ein Eingriff mit Da Vinci schonender. Vorteile gegenüber manuellen Operationen sind kleinere äußerliche Schnittwunden und damit ein geringerer Blutverlust und eine schnellere Wundheilung. Bei Krebsoperationen beispielsweise kann der Tumor präziser und radikaler entfernt werden.

Dem stehen hohe Anschaffungs- und Betriebskosten gegenüber. Der Aufwand für die Sterilisierung der Roboter-Operationsinstrumente ist größer, der Zeitaufwand inklusive Vorbereitungszeit für eine Operation ist höher als bei einem manuellen Eingriff.

Zukunftsaussichten

Durch punktuelles Mieten von spezifischer Funktionalität als Software-as-a-Service, nur wenn sie benötigt wird, können Betriebskosten gespart werden. Robotics-as-a-Service (RaaS) heißt dieses aufkommende Cloud-basierte Mietmodell. RaaS funktioniert durch die Verwendung von Roboterhardware vor Ort mit Cloud-basierter Programmierung.

Menschliche Operateur:innen durch OP-Roboterkörper zu ersetzen, liegt noch in weiter Ferne. In der Neurorobotik werden virtuelle Gehirnmodelle mit simulierten und auch realen Roboterkörpern verbunden, um vom menschlichen Gehirn inspirierte Robotersteuerungen zu entwickeln.