Digital Literacy

Digital Literacy (digitale Kompetenz) ist die Fähigkeit, Informationen aus digitalen Medien zu finden, zu bewerten und selbst zu erstellen und zu kommunizieren. Dies erfordert sowohl kognitive als auch technische Fähigkeiten. Mit neuen Technologien und Entwicklungen z.B. im Bereich soziale Medien und mobile Nutzergeräte verändern sich auch die Anforderungen an digitale Kompetenz kontinuierlich. Dazu gehört das Verständnis, wie man Webbrowser, Suchmaschinen, E-Mail, Textverarbeitung, Wikis, Blogs, Grafik-, Video- und Präsentationssoftware verwendet. Ebenso gehört dazu die Kompetenz, Online-Ressourcen auf Vertrauenswürdigkeit von Informationen bewerten zu können.

Der Begriff ist verwandt mit dem der Alphabetisierung, d.h. kultureller Teilhabe, und erweitert diesen. Digitale Kompetenz ist also die Fähigkeit, durch digitale Medien zu Wissen zu gelangen und Wissen zu teilen.

Teilbereich der Medienkompetenz

Digitale Kompetenz ist ein Bereich der Medienkompetenz. Mit der Zunahme von Werbung und ihren manipulativen Botschaften in den 1960er Jahren begannen Pädagog:innen, Medienkompetenzerziehung zu fördern, um den Menschen beizubringen, wie sie Medienbotschaften und allgemein Informationen auf Glaubwürdigkeit und Qualität hin untersuchen können. Die Fähigkeit, mediale Inhalte zu kritisieren, ermöglicht es dem Einzelnen, Einseitigkeit zu erkennen und Botschaften unabhängig zu bewerten.

Eine digital gebildete Person wird zu einem sozial verantwortlichen Mitglied ihrer Gemeinschaft, indem sie das Bewusstsein für die Bedeutung der digitalen Kompetenz verbreitet und anderen dabei hilft, diese zu entwickeln. Digital Literacy beinhaltet auch Kenntnisse über die Produktion von digitalen Medien.

Es wird zwischen einem Digital Native (digitaler Eingeborener) und einem Digital Immigrant (digitaler Einwanderer) unterschieden. Ein Digital Native ist mit einer bestimmten Technologiewelt aufgewachsen, ein Digital Immigrant hat sich erst später im Leben in die neue Umgebung eingearbeitet hat. Zwischen beiden bestehen kognitive Unterschiede beim Umgang mit den Technologien.

Fünf Kompetenzen der Digital Literacy

Die Bildungswissenschaftler Aharon Aviram und Yoram Eshet-Alkalai haben fünf Fähigkeiten unter dem Oberbegriff der Digital Literacy zusammengefasst:

  • Informationskompetenz: die Fähigkeit, Informationen im Internet und in Bibliotheken zu suchen, zu finden, zu bewerten und kritisch zu beurteilen.
  • Verzweigungskompetenz: die Fähigkeit, sich erfolgreich in nicht-linearen Medien (wie Webseiten, deren Inhalte mit Links zu anderen Webseiten durchsetzt sind) des digitalen Raums zu bewegen.
  • Fotovisuelle Kompetenz: die Fähigkeit, Informationen aus visuellen Darstellungen zu lesen und abzuleiten.
  • Reproduktionskompetenz: die Fähigkeit, digitale Technologie zu nutzen, um ein neues Werk zu schaffen oder bestehende Werke miteinander zu kombinieren, um es sich zu eigen zu machen.
  • Sozio-emotionale Kompetenz: die sozialen und emotionalen Aspekte im Online-Raum, sei es durch das Knüpfen von Kontakten in einem Kommunikationsnetzwerk, die Zusammenarbeit oder den einfachen Konsum von Inhalten.

Die fortschreitende Entwicklung der digitalen Informationsverarbeitung wird in Zukunft fortwährend Veränderung auch für die Digital Literacy bedeuten.